Werte und Normen

Die Fachgruppe:

Fachsprecherin Frau Hoch (i.V. ab 03/2020)

Frau Gottschalt

Frau Kolbe

Frau Mehling (Fachsprecherin)

Frau Weiner

Herr Hillger

Herr Jochem-Wolzien

Herr Moos

 

Das Fach Werte und Normen am Gymnasium Fallersleben

Es ist wichtiger, Fragen stellen zu können, als auf alles eine Antwort zu wissen.
(James Thurber)

Werte und Normen – zwei gesellschaftlich sehr bedeutsame Worte. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Welche Inhalte werden im Unterrichtsfach Werte und Normen wie gelehrt?

Zunächst beschreiben Werte Vorstellungen, die in einer Gesellschaft allgemein als wünschenswert anerkannt sind und den Menschen Orientierung verleihen.

Man kann wie folgt zwischen verschiedenen Arten von Werten unterscheiden:

Eine Norm ist eine Art (Verhaltens-)Regel, die aus dem entsprechenden Wert resultiert: um den Wert zu schützen. Die Regel „Du sollst nicht lügen“ schützt demnach den Wert „Ehrlichkeit“ und/oder den Wert „Aufrichtigkeit“.

Anhand dieser kurzen Erklärung lassen sich bereits die Kerninhalte des Faches beschreiben:

Es geht um Fragestellungen, Probleme und Sachverhalte der Wissenschaften Philosophie (dabei ist eine Teildisziplin die praktische Philosophie, allgemein bekannt als Moralphilosophie oder auch unter dem geläufigeren Begriff „Ethik“ àmoralische Wertvorstellungen), Religionswissenschaft (àreligiöse Wertvorstellungen) und vieler Gesellschaftswissenschaften (àpolitische, ästhetische, materielle Wertvorstellungen).

Der aufklärerische Philosoph IMMANUEL KANT (1724-1804) hat die Frage „Was soll ich tun?“ zentral geprägt. Die Frage kann als Leitmotiv des Faches gesehen werden, denn in ihr verbirgt sich das kritische Hinterfragen gesellschaftlicher Werte und Normen, aber auch das der daraus resultierenden Handlungsweisen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen im Unterrichtsfach Werte und Normen also ermuntert werden, Fragen zu stellen, sich, ihr Handeln und auch die Gesellschaft kritisch zu hinterfragen und im Sinne der gesellschaftlichen Pluralität auch verschiedene Meinungen und Wahrheits- sowie Weltauffassungen kennenlernen, mit dem Ziel Empathie und Toleranz zu fördern.

Argumentationsgrundlage und Orientierungsrahmen für das Hinterfragen sind das aufklärerische Menschenbild, die Grund- und Menschenrechte sowie die Prinzipien des demokratischen und sozialen Rechtsstaates (s. Kerncurriculum des Faches Werte und Normen). Folglich ist das übergeordnete Ziel des Unterrichts „den Schülerinnen und Schülern ein Rüstzeug bereitzustellen, um Einsichten in die tragenden Wertvorstellungen und Normen einer menschenwürdigen Gesellschaft sowie in die entsprechenden ethischen Grundsätze zu gewinnen und um wesentliche kulturelle, geistige und religiöse Bedingungen und Grundlagen der demokratischen Gesellschaftsordnungen kennenzulernen“ (vgl. ebd.).

Der Werte und Normen Unterricht will den Schülern auf diese Weise sowohl Orientierungsmöglichkeiten bieten als auch ihre Konflikt- und Dialogfähigkeit in der Auseinandersetzung mit verschiedensten religiösen und weltlichen Anschauungen üben.

Da neben moralischen auch religiöse Werte einen Teil der gesellschaftlichen Wertvorstellungen ausmachen, werden ebenfalls religiöse Inhalte im Unterricht Werte und Normen thematisiert.

Im Gegensatz zum Religionsunterricht werden religionsbezogene Themen jedoch kulturkundlich gerahmt. Das bedeutet, dass Religion(en) als Teil der Kultur verstanden werden und sie im wissenschaftlichen Sinne „von außen“ betrachtet und nach verschiedenen Aspekten hin untersucht werden (näheres zum Konzept des derartigen religionskundlichen Unterrichts s. Frank, Katharina (2014): Die Konstruktion von religiösem und säkularem Wissen im schulischen Religionsunterricht. Zürich: Universität Zürich. URL: http://www.religionswissenschaft.uzh.ch/seminar/personenliste/frank.html.).

Zusammenfassendes Ziel des Unterrichts im Fach Werte und Normen ist es, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen,

– über sich selbst nachzudenken,

– sich in andere hineinzuversetzen und

– reflektiert zu argumentieren,

um verantwortungsbewusst das gesellschaftliche Leben mitzubestimmen.

Um dies zu ermöglichen, bilden die folgenden Fragenkreise die zentralen Orientierungspunkte für den Unterricht:

–      Fragen nach dem Ich

–      Fragen nach der Zukunft

–      Fragen nach Moral und Ethik

–      Fragen nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien

–      Fragen nach Orientierungsmöglichkeiten

Getragen und vermittelt werden jene Inhalte durch verschiedene Methoden, unter anderem durch Dilemmadiskussionen und Gedankenexperimente

Des Weiteren hat sich die Fachschaft Werte und Normen darauf verständigt, Expertinnen und Experten sowie außerschulische Lernorte wie beispielsweise das Islamische Kulturzentrum oder die Jugend- und Drogenberatung Wolfsburg zu nutzen, um diese Ziele zu erreichen.

Im Namen der Fachgruppe

Tabita Hoch, Elisabeth Mehling