Der genetische Fingerabdruck – Besuch im BioS
Dass man einen Täter durch seine DNA-Spuren überführen kann, hat jeder schonmal gehört. Doch was genau dahinter steckt, ist vielen unklar. Dieser Frage gingen die Biologie-Kurse des 12. Jahrgangs nach und besuchten dazu im Januar bzw. Februar das Biotechnologische Schülerlabor Braunschweig, kurz BioS.
Dabei wurden den Schülerinnen und Schülern unter dem Thema „Der genetische Fingerabdruck“ verschiedene molekularbiologische Methoden gezeigt, die anschließend im Labor selbstständig durchgeführt werden durften. Nicht nur die Kriminalbiologen in der Forensik verwenden solche Verfahren, sondern auch bei Vaterschaftstests oder bei der Analyse von Erbkrankheiten sind sie bedeutsam.
Nach einer kleinen Theorieeinheit ging es auch schon ausgerüstet mit Kittel, Handschuhen und Schutzbrille in das Labor, wo die Mundschleimhautzellen von den Schülerinnen und Schülern entnommen wurden. Die DNA dieser Zellen wurde isoliert und ein spezieller Abschnitt der DNA mithilfe des komplexen Verfahrens „PCR“, der Polymerasekettenreaktion, vervielfältigt. Dieser Abschnitt weist bei verschiedenen Menschen eine unterschiedliche Länge auf, hat aber nach heutigem Kenntnisstand keine biologische Funktion. Das im Unterricht erarbeitete Wissen über die Gelelektrophorese konnte anschließend praktisch angewendet werden. Dabei wurden die Unterschiede in den DNA-Abschnitten der Kursteilnehmer sichtbar. Um jedoch eine Person beispielsweise eines Diebstahls zu überführen, müssten jedoch mehrere solcher Abschnitte untersucht und verglichen werden.
Nicht nur biologische Hintergründe wurden geklärt, sondern auch das chemische Wissen kam nicht zu kurz bei den Fachvorträgen und praktischen Anwendungen, die die Mitarbeiter im BioS leiteten.
Nach einem sehr interessanten, aber auch anstrengenden Tag im BioS, bei dem jeder Schüler einmal wie ein richtiger Molekularbiologe geforscht und gearbeitet hat, konnten alle voller neuer Erfahrungen und Wissen den Heimweg antreten.
Nele Pult, 2Bi1S