Arbeiten wie ein Kriminalbiologe. Im Februar besuchte der Schwerpunktkurs Biologie des 11. Jahrgangs unter Leitung von Frau Luck das Schülerlabor BioS des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig.
Hier führten die Schülerinnen und Schüler selbstständig Methoden des genetischen Fingerabdrucks durch, um zu erfahren, wie beispielsweise Kriminalbiologen in der Forensik kriminelle Handlungen anhand von DNA-Analysen aufdecken. Auch werden die angewandten Verfahren zur Durchführung von Vaterschaftstests oder der Analyse von Erbkrankheiten verwendet.
Zunächst isolierten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene DNA. Mithilfe der PCR vervielfältigten sie anschließend einen nicht-codierenden Abschnitt, der sich auf Chromosom 1 befindet. Dieser Abschnitt weist bei verschiedenen Menschen eine unterschiedliche Länge auf.
Den ganzen Tag wurden die Schülerinnen und Schüler von Biologe und Chemiker Thomas Ostrowski sowie der Biologisch-technischen-Assistentin Susanne Schertler begleitet. Herr Ostrowski klärte mit den Teilnehmern biologische Hintergründe und auch das chemische Wissen kam nicht zu kurz.
Die abschließende Agarose-Gelelektrophorese ließ die haarfeinen Unterschiede in den DNA-Abschnitten der Kursteilnehmer sichtbar werden. Um hier tatsächlich einen Schüler beispielsweise eines Diebstahls anzuklagen, müsste man jedoch mehrere solcher Abschnitte mit der DNA-Spur eines Tatorts vergleichen. Die Kursteilnehmer könnten daher beruhigt nach Hause fahren, machte Ostrowski lachend deutlich.
Am Ende des Tages waren die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler sehr positiv. Es sei sehr interessant gewesen, die zuvor im Unterricht erarbeiteten Methoden einmal selbst auszuprobieren und der eigenen DNA, die zwar allgegenwärtig, aber bisher doch nie wirklich greifbar gewesen sei, so nahe zu kommen.