12. Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ am GyFa am 30.11. und 01.12.23
In diesem Jahr gab es eine Premiere beim Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ am Gymnasium Fallersleben. Erstmalig fand neben der etablierten Wettbewerbsrunde in Jahrgang 9 auch ein Wettbewerb in Jahrgang 11 statt.
Seit Beginn des Schuljahres bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs im Deutschunterricht auf den Wettbewerb vor. Hier wurden Streitfragen beleuchtet, Maßnahmen entworfen und in den Klassenwettbewerben die Besten des Jahrgangs ausgewählt. Auch in Jahrgang 11 wurden die Regeln und Abläufe der Debatte noch einmal aufgefrischt und ausprobiert.
Bei „Jugend debattiert“ geht es demokratische Partizipation. Im Team wird ein aktuelles Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und erörtert. Dabei zählen vor allem die Sachkenntnis zum Thema, ein überzeugter und überzeugender Auftritt und der faire Umgang miteinander. Hier kann in Echtzeit miterlebt werden, wie demokratische Entscheidungsprozesse ablaufen sollten.
Insgesamt 12 Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 9 sowie 8 Schülerinnen und Schüler aus dem 11. Jahrgang bereiteten sich dieses Jahr entweder als aktive Teilnehmende oder als Ersatzpersonen auf den Schulwettbewerb vor, um sich vor großem Publikum in der Aula des Schulzentrums zu strittigen Themen auszusprechen.
Am Donnerstag, 30.11.23, ging es mit dem gesamten 8. und 9. Jahrgang als Publikum los in der Altersgruppe 1. Die erste Debatte drehte sich um die Streitfrage, ob an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden solle. Carla Prokop (9a) und Julia Ertzsänger (9c) auf der Pro-Seite schlugen eine Kombination aus Einschränkung der Werbung in TV und Rundfunk sowie einem vollständigen Verbot in Bildungseinrichtungen vor und führten hier vor allem die gesundheitlichen Folgen des Konsums ungesunder Lebensmittel als Begründung an. Leona Grote (9d) und Ronja Ronowski (9b) von der Kontra-Seite stellten die Wirksamkeit dieses Vorschlags in Frage und sahen vor allem die Eltern in der Verantwortung, auf die Essgewohnheiten ihrer Kinder zu achten.
In der zweiten Debatte, welche sich mit der Frage beschäftigte, ob Mobbing an Schulen härter bestraft werden solle, betonten auf der Pro-Seite Deven Wöpkemeier (9b) und Nenya Stäritz (9c), wie schwer sich Mobbing auf die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen auswirkt. Sie argumentierten, dass bisher übliche Vorgehensweisen keinen ausreichenden Abschreckungseffekt hätten. Die Kontra-Seite, vertreten durch Bruno Reichardt (9c) und Evelyn Schober, hielt dagegen, dass es zum einen schwer sei zu bestimmen, wann Konflikte zu Mobbing werden und dass ein hartes Vorgehen die Vorgeschichte, die Mobber*innen auf stark beeinflusst, nicht beachten würde und diesen Menschen keine wirkliche Hilfe biete.
Am Freitag, 01.12. debattierte dann die Altersgruppe 2 vor den Augen des gesamten 11. Jahrgangs. In der Debatte um die Frage, ob Toilettenräume in Schulen in Zukunft grundsätzlich genderneutral sein sollten, sprachen sich Natalie Liebe (11a) und Claas Bendewald (11d) dafür aus, dass in Zukunft alle neu gebauten oder neu sanierten Toilettenräume in Schulen grundsätzlich als genderneutrale Räume angelegt werden sollen. Dies böte nicht nur allen Schüler*innen ohne viel Aufwand einen passenden Ort, sondern habe auch, wie in Modellprojekten festgestellt wurde, einen positiven Effekt auf das Miteinander und die Sauberkeit der Räumlichkeiten. Die Kontra-Seite, vertreten durch Kevin Moritz (11b) und Lennard Raneberg (11b), stellte zum einen die wirtschaftliche Machbarkeit dieser Maßnahme in Zweifel und wies weiterhin darauf hin, dass Toilettenräume für weibliche Lernende oft auch Schutzräume seien, eine Tatsache, die mit genderneutralen Toiletten nicht berücksichtigt würde.
Am Ende setzten sich in der Altersgruppe 1 Bruno Reichardt und Carla Prokop durch, in der Altersgruppe 2 konnten Claas Bendewald und Natalie Liebe am meisten überzeugen. Gemeinsam mit den zwei Ersatzpersonen, Julia Ertzsänger und Lennard Raneberg, werden sie das Gymnasium Fallersleben am 16.01.24 beim Regionalwettbewerb vertreten, wenn es wieder heißt: „Jugend debattiert – weil Kontroversen lohnen!“
Gretje Görth (Schulkoordinatorin „Jugend debattiert“)